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Richtig lüften – so einfach geht’s

Frische Luft ist für unsere Gesundheit und unser Wohnklima extrem wichtig. Deshalb sind Fenster auch so nützlich, besonders wenn richtig gelüftet wird. Aber wussten Sie auch, dass man dadurch auch Energie – und Kosten – sparen kann?

Marchtrenkde im Winter ist eine gelungene Kombination aus Lüften und Heizen das A und O, auch, um die Bausubstanz Ihres Zuhauses zu schützen. Zu viel Feuchtigkeit kann nämlich schnell zu Schimmel- und Pilzbefall führen.

Im schlimmsten Fall ist Ihnen dann nicht nur kalt, sondern Sie atmen auch giftige Substanzen ein. Hier erfahren Sie, welche Lüftung sich wann und wo eignet. 

Warum sich richtiges Lüften lohnt

1. Für eine gesunde Atmosphäre

„Dicke Luft“ in Räumen – das kennen wir alle. Lüftet man sein Zuhause gar nicht oder zu geringfügig, kann es schon mal vorkommen, dass man nicht mehr besucht wird. Eine schlechte Luftqualität am Arbeitsplatz senkt wiederum die Konzentration ganz erheblich. Keiner lässt gerne den Geruch von altem Ansfelden, Schweiß oder sonstigen Gemischen in seine Nase. Ist ein Haus schlecht gelüftet, können neben dem Ekel Reizerscheinungen der Atemwege und Allergien hinzutreten. Findet kein Austausch von Frischluft statt, können sich zudem Schadstoffe anreichern: 

Teppiche, Möbel und Farbanstriche können schwerflüchtige organische Verbindungen freisetzen. Unter Umständen steigt die Konzentration von Schadstoffen und Wasserdampf an. Befinden sich über einen längeren Zeitraum mehrere Personen in einem ungelüfteten Raum, kann außerdem die CO2-Konzentration auf einen gesundheitsschädlichen Wert ansteigen. Dies führt uns zu einem ersten, offensichtlichen Grund, warum frischer Sauerstoff essentiell ist: Um eine angenehme Umwelt zu schaffen.


2. Energieverlust vermeiden – Kosten sparen

Ist ein Raum erstmal zu feucht geworden und von Schimmel befallen, kann die Sanierung sehr teuer werden. Weitere, unnötige Ausgaben entstehen aber auch durch übermäßiges Heizen. Richtig lüften und heizen bedeutet, die Wirkung von Frisch- und Raumluft und der Heizung so zu kombinieren, dass der Verbrauch an Energie möglichst geringgehalten wird. Dabei ist es unerheblich, ob die Heizung mit Strom, Öl oder alternativen Brennstoffen betrieben wird. Hier kommt das sogenannte „Stoßlüften“ ins Spiel. Gegenüberliegende Fenster innerhalb der Räume eignen sich dazu besonders gut. In dieser kurzen Zeit dreht man die Heizung komplett runter bzw. schaltet sie aus. Keine Sorge – bei kurzzeitigem Lüften kühlt ein Raum noch lange nicht vollständig aus, da noch genug Wärmeenergie in den Bauteilen gespeichert ist. Wer seine Fenster im Winter allerdings permanent gekippt lässt, muss mit starker Abkühlung und hohen Energieverlusten rechnen. Das führt wiederum meist zu erhöhten Heizkosten.

3. Luftzufuhr gegen Schimmel

Luftfeuchtigkeit bezeichnet den Wasseranteil in Form von Dampf in der Umgebungsluft. Dabei wird unterschieden zwischen der absoluten und der relativen Luftfeuchte: Erstere gibt an, wieviel Wasser in Gramm sich in einem Kubikmeter Luft befinden. Die relative Luftfeuchtigkeit ist der tatsächliche Wasseranteil bezogen auf das physikalische Maximum im jeweiligen Raum. In einem Haushalt mit drei Personen werden pro Tag 7 bis 11 Liter Wasser an die Raumluft abgegeben. Kann diese nicht entweichen bzw. findet kein Luftaustausch statt, wird die Wohnung/ das Haus immer modriger;

Das Ergebnis: Schimmel.

Schimmel ist nicht nur unansehnlich und riecht giftig, er kann auch zu allergischen Reaktionen und Reizerscheinungen der Atemwege führen, bis hin zu Ohnmacht. Kalte, feuchte Wände sind ein dringender Hinweis dafür, dass etwas unternommen werden sollte.

Vorsicht: Nicht immer sieht oder riecht man den Befall gleich, zum Beispiel, wenn er sich hinter der Tapete befindet. Erstmal durch angestautes Kondenswasser begünstigt, breitet dieser sich dennoch schnell aus. Um Ihr ganzes Gebäude trocken und gesund zu erhalten, kontrollieren Sie regelmäßig Wand, Spalten, Ecken Nischen sowie auch Möbel.


Richtig lüften nach Raumtyp

Früher wurden die Wohnungen über undichte Stellen an Fenstern und Türen und zum Teil über die Wand-und Dachkonstruktionen passiv genügend gelüftet, ohne dass bedenkliche Schäden entstanden. Heute werden sie aus Energiesparmaßnahmen zusätzlich abgedichtet, zum Teil sogar die Wand-und Dachkonstruktionen. Neubauten sollen den Wärmeverlust vermeiden – zu Recht. Der Nachteil ist allerdings, dass dies den passiven Luftaustausch verhindert und für mehr Feuchtigkeit in der Wohnung sorgt. Sind Ihre Fenster sehr oft beschlagen? Dies könnte ein dringender Hinweis auf eine zu hohe Feuchtigkeit sein. Auch Aquarien, Zimmerpflanzen und trocknende Wäsche erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Grundsätzlich sollte Wäsche, wenn möglich, draußen getrocknet werden bzw. in Trockenräumen. Der Abluftschlauch des Wäschetrockners sollte immer nach draußen führen, da die feuchte Luft sonst im Raum bleibt. Besteht keine andere Möglichkeit, Ihre Wäsche in der Wohnung zu trocknen, achten Sie darauf, das Lüften und Heizen aufeinander abzustimmen. Ausnahmsweise kann hierbei das Fenster gekippt werden, die Zimmertür sollte allerdings geschlossen werden.


Mit einem Hygrometer können Sie herausfinden, wie hoch die Feuchtigkeitskonzentration in Ihrer Wohnung tatsächlich ist. Dabei sind je nach Art und Benutzung des Raumes verschiedene Richtwerte empfohlen:

IDEALES RAUMKLIMA NACH RAUMTYP
Raumtyp optimale Temperatur optimale Luftfeuchtigkeit
Wohn- & Arbeitsräume 20 °C 40-60 %
Schlafzimmer 16-18 °C 40-60 %
Kinderzimmer 20-22 °C 40-60 %
Küche 18 °C 50-60 %
Badezimmer 23 °C 50-70 %
Keller 10-15 °C 50-65 %

Küche und Bad: Durch Wasserdampf entsteht eine intensive Luftfeuchtigkeit. Hier gilt: Gleich nach dem Duschen oder Kochen Fenster auf, aber wiederum nicht zu lange.

Denn dauerhaftes Lüften kann zur starken Auskühlung des Raumes führen, wodurch das Entstehen von Tauwasser erhöht wird.

Schlafzimmer: Besonders nach dem Schlafen ist die Luftfeuchtigkeit hier erhöht. Textilien absorbieren die nachts abgegebene Luftfeuchtigkeit. Deshalb sollte man die Fenster direkt nach dem Aufstehen öffnen.

Keller: Hier herrscht oft eine geringere Temperatur und man muss seltener lüften. Besonders im Sommer lassen Sie die feuchtwarme Außenluft besser draußen, damit sie nicht zu „Schwitzwasser“ an den Wänden führt.

Um die in der warmen Außenluft gespeicherte, höhere Luftfeuchtigkeit draußen zu halten, sollten Sie hier nur nachts lüften.

Beladen Sie Ihre Möbel nicht zu sehr und stellen Sie sie auch nicht zu dicht an eine nicht gedämmte Außenwand. Dahinter könnte sich unbemerkt Feuchtigkeit sammeln. Lassen Sie also lieber ein paar cm Luft dazwischen.


Gibt es beim Lüften Unterschiede zwischen Altbau und Neubau?

Während heutzutage gut dämmende Fenster gewünscht sind, führen sie in sanierten Altbauten nicht selten zu unerwarteten Nebenwirkungen: Durch die deutlich dichteren Fenster herrscht plötzlich ein anderer Luftwechsel als vorher, sodass die Luftfeuchtigkeit plötzlich ansteigt. Um Schimmel zu vermeiden, muss man hier sein Lüftungsverhalten anpassen, sprich: häufiger stoßlüften. In einem Neubau findet man wiederum meist neue, gut isolierte Fenster und gedämmte Wände vor. Auch hier ist ein Luftwechsel entscheidend, denn die Innenluft hat eine hohe Luftfeuchtigkeit und muss hin und wieder raus. Ein spezifisches Problem in neuen Gebäuden kann die übriggebliebene Baufeuchte sein:

Bei einer Massivbauweise kann ihre Austrocknung zwischen ein bis zwei Jahren dauern.

Für ein richtiges Lüften bleiben Ihre Fenster lieber regelmäßig für einige Minuten geöffnet als extrem lange und selten.


Lüften zu jeder Jahreszeit

Je nach Saison liegt zwischen der Innen- und Außentemperatur ein kleineres oder größeres Gefälle. Um Energie zu sparen, die Umwelt zu schonen und Heizkosten einzubehalten, die man unter Umständen umsonst ausgibt, empfehlen sich verschiedene Arten und Dauern des Lüftens, die wir Ihnen hier gerne vorstellen möchten.

Die Faustregel lautet: Je wärmer es außen ist, desto länger müssen Sie lüften.

Grundsätzlich ist die Kipplüftung meist nicht zu empfehlen, da es ziemlich lange dauert, bis die Luft ausgetauscht wird. Dies führt wiederum dazu, dass viel Wärme verloren geht und die Heizkosten steigen. Stoßlüften bedeutet hingegen, seine Fenster mehrmals am Tag vollständig zu öffnen und je nach Jahreszeit einige Minuten offen zu lassen. „Querlüftung“ meint wiederum die Öffnung gegenüberliegender Fenster und Türen für eine kurze Zeit. Dabei entsteht ein Luftzug, der die Luft nach wenigen Minuten bereits ausgetauscht hat. Diese Variante ist noch effizienter als reines Stoßlüften.


Lüftungsform Winter Frühling Sommer Herbst
Querlüftung 2-4 Minuten 4-10 Minuten 12-20 Minuten 4-10 Minuten
Stoßlüftung 4-6 Minuten 8-15 Minuten 25-30 Minuten 8-15 Minuten
Kipplüftung 30-75 Minuten 1-3 Stunden 3-6 Stunden 1-3 Stunden

Im Sommer können Sie Ihre Fenster und Türen ruhig bis zu einer halben Stunde sperrangelweit offenlassen, damit die Luft überhaupt zirkuliert. Da die Tage oft schwül werden, empfiehlt es sich, die Fenster dann zu öffnen, wenn es am kühlsten ist.

Das ist am frühen Morgen und spätabends oder in der Nacht der Fall. Damit Sie nachts gegen Insekten oder gar Einbruch geschützt sind, empfehlen wir einen Rollladen.

Im Winter machen wir oft den Fehler, die Fenster dauerhaft zu kippen und gleichzeitig zu heizen. Das ist aber teuer und nicht sinnvoll. Wer im Winter effektiv lüften will, der öffnet die Fenster weit, und zwar für fünf bis maximal zehn Minuten.

Für diese Zeit schaltet er die Heizung aus, um keine Energie zu verschwenden und die Umwelt nicht zu belasten.

Ansonsten gelten die üblichen Vorgänge: Gegenüberliegende Fenster zwei- bis dreimal vollständig öffnen. Ist es sehr kalt, kostet dies verständlicherweise etwas Überwindung, man kann sich bei Bedarf aber auch in Räume mit angenehmer Temperatur zurückziehen, während woanders die Fenster oder Türen geöffnet sind.

Nach dem Luftaustausch sollten Sie rechtzeitig mit dem Heizen beginnen, da sich die Feuchtigkeit in ausgekühlten Räumen noch besser auf kalten Oberflächen absetzen kann.


richtig lüften


Lüften bei schlechter Witterung

Was tun, wenn es draußen regnet? Auch bei Regenwetter ist Lüften ratsam, denn die Außenluft ist selbst dann nach dem Erwärmen noch trockener als die verbrauchte Innenraumluft. Kalte Luft kann dabei weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. Je kühler die Zimmertemperatur, desto häufiger sollte man lüften. Räume wie Bad oder Schlafzimmer kann man bei schlechtem Wetter ganztägig leicht beheizen, denn so bleiben auch die Wände warm.

Ständiges Auskühlen und wieder Aufheizen ist auf Dauer teurer.


Zu guter Letzt: Rollladen richtig nutzen

Rollladen dienen nicht nur dem Sicht- und Einbruchschutz, man kann sie auch geschickt für die Wärme- und Luftzirkulation verwenden und sollte dies auch tun.
Im Winter sollte man sie zum Beispiel nachts komplett herunterlassen, da sie einen 

zusätzlichen Wärmepuffer darstellen und den Wärmeverlust verringern können.
Im Sommer wiederum verhindern sie tagsüber ein zu starkes Aufheizen unserer Wohnräume.


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