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Sicherheitsfenster

In den letzten Jahren ist die Zahl erfolgreicher Wohnungseinbrüche leicht rückläufig. Das sollte jedoch nicht zu Leichtsinnigkeit verleiten, denn einer der wesentlichen Gründe dafür ist laut Polizei die zunehmende Verbreitung zuverlässiger Sicherheitstechnik – vor allem im Bereich der Fenster. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Zuhause durch den Einbau von Sicherheitsfenstern ohne großen Aufwand und zum günstigen Preis schützen können.

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Wissen, wie Einbrecher vorgehen

Der beste Einbruchschutz besteht darin, die typische Vorgehensweise der Täter zu kennen. Rund 80 Prozent der Einbrüche werden nach wie vor von Gelegenheitstätern verübt, Einbrechern also, die kein bestimmtes Objekt im Auge haben, sondern fehlende Schutzmaßnahmen spontan ausnutzen. Sie sind in der Regel nicht besonders gut ausgerüstet und wollen ihr Ziel möglichst schnell und unbemerkt erreichen.

Erfahrene Täter schlagen niemals Fensterscheiben ein, denn das verursacht nur Lärm und erhöht die Gefahr, entdeckt zu werden, deutlich. Die mit Abstand beliebteste Einbruchmethode ist das Aufhebeln von Fenstern, denn dazu wird kaum mehr als ein Schraubenzieher benötigt. Dem können Sie mit mechanischen Sicherungen wie Pilzkopfverschlussbolzen und Sicherheitsschließstücken entgegenwirken, wie sie in Sicherheitsfenstern der meisten Hersteller heute Standard sind. Gelingt der Einbruch auf diesem Wege nicht innerhalb von fünf Minuten, wird der Täter sehr wahrscheinlich aufgeben.

Für einen umfassenden Einbruchschutz und ein sicheres Zuhause sollten Sie sich übrigens nicht ausschließlich auf die Fenster konzentrieren, sondern selbstverständlich auch Balkon- und Terrassentüren sowie Haustüren professionell sichern.

Umfassender Schutz durch Sicherheitsfenster

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Maßnahmen zum Einbruchschutz hundertprozentig vor Einbrechern schützen müssen. Die Tatsache, dass Täter bevorzugt Häuser wählen, deren mechanischer Einbruchschutz schnell zu überwinden ist, zeigt, dass es lediglich darum geht, den Erfolg so lange wie möglich hinauszuzögern. Durch das Zusammenspiel von Beschlägen, durchwurfhemmender Verglasung und abschließbaren Fenstergriffen bieten Sicherheitsfenster hier die höchste Sicherheit.

Die Wirksamkeit dieses Systems wird nach der Prüfnorm DIN EN 1627 in sogenannten Widerstandsklassen gemessen, von denen es insgesamt sechs gibt. Wichtig ist, dass sämtliche Bestandteile des Sicherheitsfensters den jeweiligen Anforderungen entsprechen, da generell das schwächste Element über die tatsächliche Widerstandsklasse entscheidet.
Grundsätzlich spielt es für die Sicherheit übrigens eine untergeordnete Rolle, ob es sich bei Ihren neuen Fenstern um Holz- oder Kunststofffenster handelt. Allenfalls bietet die Kombination mit Aluminium etwas mehr Stabilität für den Rahmen.

Ebenso wird auch der gewünschte Wärme- und Schallschutz Ihrer Fenster von der Sicherheitsausstattung nicht beeinträchtigt, führt aber zu insgesamt höheren Kosten. Auf lange Sicht rechnet sich der Kauf, da das persönliche Sicherheitsgefühl stark zur Lebensqualität beiträgt.

Woraus ergibt sich die Widerstandsklasse eines Fensters?

Das entscheidende Maß für den Einbruchschutz von Fenstern ist die sogenannte Widerstandsklasse RC. Die Unterteilung in die sechs Klassen RC 1 bis RC 6 geschieht anhand der Zeit, die ein Einbrecher benötigt, um die verbaute Sicherheitstechnik mithilfe körperlicher Gewalt zu überwinden. Auch die Art der Werkzeuge, die dabei zum Einsatz kommen können, wird berücksichtigt. So kann beispielsweise ein Sicherheitsfenster der Klasse RC 1 mit einfachen Hebelwerkzeugen innerhalb von etwa drei Minuten aufgebrochen werden, während ein Fenster nach RC 6 selbst Elektrowerkzeugen bis zu zwanzig Minuten standhalten muss.

Im Privatbereich erfolgt meist der Einbau von Fenstern der Widerstandsklasse RC2. Widerstandsklasse RC 3 oder höher ist lediglich in sehr gefährdeten Gegenden und bei Geschäftsgebäuden sinnvoll, zumal dies auch stark den Preis beeinflusst.

Stabile Beschläge verhindern das Aushebeln

Einbruchhemmende Fenster der Widerstandsklasse RC 1 sind an allen vier Ecken mit hochwertigen Pilzkopfverschlussbolzen und Sicherheitsschließblechen ausgestattet, Fenster der Klasse RC 2 sogar mit sechs. Da ein gewaltsames Aufhebeln von außen somit nicht mehr möglich ist, sorgt dies für besonders hohen Schutz.

Für welche Widerstandsklasse Sie sich bei den Beschlägen entscheiden, hängt in erster Linie davon ab, wie gefährdet die Fenster an Ihrem Haus sind. Im Erdgeschoss sowie überall dort, wo potenzielle Einbrecher ohne Leiter oder sonstige Hilfsmittel an die Fenster gelangen können, empfehlen wir die Montage von RC 2 Sicherheitsfenstern.

Das schließt auch Fenster und Türen an Terrassen mit ein. In höheren Stockwerken genügt unter Umständen auch RC 1, jedoch ist der Preisunterschied in diesem Bereich so gering, dass Sie hier nicht an der Sicherheit sparen sollten.

Gekippte Fenster sind eine Einladung für jeden Einbrecher und lassen sich praktisch ohne jeden Aufwand von außen öffnen.

Ganz wichtig: Egal, wie hoch die Qualität der Beschläge ist, Sie schützen Ihr Zuhause nur dann, wenn Sie alle Fenster beim Verlassen der Wohnung schließen.

Einbruchhemmende Verglasung

Eine Besonderheit bei Fenstern der Widerstandsklasse RC 1 N bzw. RC 2 N ist, dass hierfür keine spezielle Verglasung vorgeschrieben ist. Sie können folglich jedes beliebige Glas mit dem Profil kombinieren. Da die Verglasung beim Einbruchschutz jedoch einen nicht zu unterschätzenden Faktor darstellt, sollten Sie gerade bei großen Fenstern auf jeden Fall auch in einbruchhemmendes Sicherheitsglas investieren.

Bei Sicherheitsglas wird generell zwischen Verbundsicherheitsglas (VSG), Einscheibensicherheitsglas (ESG), durchwurfhemmender Verglasung und absturzsichernder Verglasung unterschieden. ESG trägt dabei lediglich zur passiven Sicherheit bei, indem es die Verletzungsgefahr bei Bruch minimiert. Absturzsichernde Verglasung nach TRAV besteht aus einer Kombination von ESG und VSG und verhindert, dass Personen aus großer Höhe abstürzen. Die beiden Glasarten leisten also selbst keinen Beitrag zum Einbruchschutz.

Am häufigsten kommt bei Sicherheitsfenstern VSG zum Einsatz, bei dem mehrere Floatglasscheiben mit einer reißfesten PVB-Folie verklebt werden. So wird aus dem Glas ein robustes Bauelement, das umgangssprachlich auch als Panzerglas bezeichnet wird. Diese Form der Verglasung ist im Preis etwas teurer, stellt für Einbrecher dafür aber auch ein nahezu unüberwindbares Hindernis dar.

Durchwurfhemmende Verglasung nutzt dasselbe technische Prinzip wie VSG, also eine zähelastische Hochpolymer-Folie zwischen den Scheiben. Die Stärke der jeweiligen Kategorien A1 bis A3 nach DIN 52290 bzw. der neuen europäischen Norm DIN EN 356 wird anhand der Fallhöhe einer Metallkugel gemessen.

Abschließbarer Fenstergriff als Zusatzsicherung

Auch wenn abschließbare Fenstergriffe im Vergleich zu Beschlägen und Verglasung vernachlässigbar scheinen, ist ihre Wirkung auf die Einbruchssicherheit nicht zu unterschätzen. Bei den Gesamtkosten spielen sie kaum eine Rolle, doch sie schützen vor einer immer beliebter werdenden Einbruchmethode, bei der die Glasdichtung zerstochen wird, um an den Fenstergriff zu gelangen.

Abschließbare Griffe können passend zum Fensterprofil gewählt werden, bei Kunststoff-Fenstern also ebenfalls aus Kunststoff bestehen, bei Holzfenstern z. B. aus Edelstahl. Auf die Zuverlässigkeit hat das Material keinen Einfluss, wesentlich wichtiger ist eine fachgerechte Montage.

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